Seit Tagen nur Sonnenschein und ausgerechnet für unsere Ausflugstage ist der Wetterbericht unbeständig – oder anders gesagt: es wird regnen.
Aber von ein bisschen Regen lässt sich unsere Bergrettungsjugend natürlich nicht aufhalten. Die Tourenplanung wird entsprechend der Wetterlage angepasst, Regenschutz und Wechselkleidung eingepackt und so machen sich 8 unserer motivierten Kids zusammen mit den Jugendleitern auf den Weg ins Hochschwabgebiet.
Bestens ausgerüstet, geht es von der Jassingalm zuerst über die Russenstraße und später schnurstracks über den „Schinder“ hinauf zur Sonnschienalm. Trockenen Fußes erreichen wir pünktlich zum Mittagessen die Hütte. Das Matratzenlager wird bezogen und erste Theorien, wer denn am lautesten schnarchen wird, werden aufgestellt.
Mittlerweile hat es zu regnen begonnen und die Hütte wird kurzerhand zum Übungsplatz umfunktioniert: Wer kann einen Mastwurf in den Karabiner legen? Wozu braucht man einen Prusikknoten? Wie bindet man sich in den Klettergurt ein? Es wird geknotet was das Zeug hält, ehe der Drang nach frischer Luft immer größer wird. Der seit Stunden andauernde Regen hält unsere Kids nicht auf und außerdem muss ja noch für das Abendessen gesorgt werden; also ab in den Wald zum Schwammerl suchen.
Nach knapp 2 Stunden sind die Schuhe zwar nass, aber das Sackerl ist gut gefüllt mit Eierschwammerl und Steinpilzen. Jetzt aber schnell rein in die trockenen Sachen damit sich niemand erkältet. In der warmen Hütte wird alles zum Trocknen aufgehängt und die Schwammerl geputzt. Zeit zum Abendessen – wenn man die Schwammerl selbst gefunden hat, schmeckt es gleich doppelt so gut.
Und dann? Den Abend lassen wir natürlich mit ein paar lustigen Hüttenspielen ausklingen. Auf erfinderische Art werden Wörter wie „Kletterseil“ und „Hoidabua“ pantomimisch dargestellt. Beim Zeichnen von „Plumpsklo“ und „Jausenpause“ können die Kids ihre Kreativität entfalten.
Nach einem erlebnisreichen Tag wird es Zeit für’s Bett und im Matratzenlager wird es langsam ruhig – bis jemand zu schnarchen anfängt …
Zeitig in der Früh ist schon einiges los am Almboden. Die Halter gehen ihrer Arbeit nach und auch wir müssen langsam ans Aufstehen denken – immerhin wollen wir noch einen Gipfel besteigen. Der Tag ist zwar schöner als gedacht, aber unser eigentliches Ziel, der Ebenstein, hüllt sich leider in Wolken. Somit wird die Tourenplanung abermals angepasst und gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Pribitz. Wir genießen einen herrlichen Ausblick vom Plateau und schauen über die steile Felswand knapp 700 Höhenmeter hinunter zum Grünen See. Noch schnell ein Gipfelfoto zur Erinnerung und dann ist es Zeit für den Abstieg. 2 schöne Tage gehen zu Ende und wir sind stolz auf unsere Kids, die jeden Ausflug mit ihrem Witz, Charme und Ihrer Begeisterung zu einem einzigartigen Erlebnis machen.
Fotos: © ÖBRD